Der Kondolzenbesuch
Zum Umgang mit Trauernden gehört für viele Menschen heute auch die Frage, wie sie sich gegenüber den Angehörigen und Hinterbliebenen anlässlich der Trauerfeier verhalten sollen. Hier bestehen vielfach gerade dann Unsicherheiten, wenn das eigene Verhältnis zum Verstorbenen nicht so eng wie das der nächsten Angehörigen war. Unsicherheit um das angemessene Verhalten stehen dem Wunsch, sein Mitgefühl zu äußern, entgegen.
Wer nicht zum Kreis der engsten Verwandten und Freunde des Verstorbenen gehört, hat die Möglichkeit, sein Beileid auf einem anderem Weg als durch die Teilnahme an der Beisetzung auszudrücken, etwa durch ein Kondolenz-schreiben oder einen Kondolenz-besuch in angemessenem zeitlichem Abstand nach der Beisetzung. Es ist dabei nicht notwendig, in Schwarz zu erscheinen.
Zur Beisetzung sollten die Trauergäste etwa zehn Minuten vor der Zeit erscheinen, um nicht abgehetzt bei der Beerdigung zu wirken. Auch bei der Blumenspende erleichtert die Beileidskarte den Angehörigen den späteren Dank.
(Vor- und Zuname in leserlicher Schrift ist oft ratsam).
Die Trauerbräuche sind heute nicht mehr so streng, dass eine bestimmte Kleidung verbindlich
ist, wenn auch die Angehörigen während der Beisetzung meist schwarz tragen.
Der Platz, den die Trauergäste in der Trauerhalle
einnehmen, wird oft ihre Nähe zum Verstorbenen ausdrücken. Ganz ähnlich wird es sich auf dem Weg zum Grab verhalten, den alle Trauergäste gemeinsam zurücklegen.
Am offenen Grab wird nach einem kurzen Gebet und einer Grabrede dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Ein Handstrauß wird ins Grab geworfen, der meist für jeden Trauergast bereitsteht oder den die Trauergäste selbst mitbringen. Nicht weniger gebräuchlich ist das Werfen von Erde auf den Sarg, was den christlichen Hintergrund ausdrückt: ,,Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub".
Ob Beileidsbekundungen etwa durch ein persönliches Wort und einen Händedruck erwünscht sind, wird man leicht daran erkennen können, dass sich die Angehörigen entsprechend am Grab aufstellen. Achten Sie jedoch darauf, ob bereits in der Traueranzeige darum gebeten wird, von Trauerbezeugungen am offenen Grab abzusehen. Haben Sie Verständnis für Angehörige, die das in ihrer Trauer nicht wünschen. Und haben Sie Verständnis für ihre Tränen.
Im Anschluss an die Beisetzung findet oft ein gemeinsames Mahl oder eine Kaffeetafel statt, an der die Trauergäste teilnehmen, die persönlich auf der Beerdigung oder durch einen persönlichen Trauerbrief dazu geladen sind.